Der „Brennstoff“ Holz ist die älteste Form natürlicher Ressourcen, die der Mensch für Wärme (und früher auch Licht) nutzbar macht. Über Jahrtausende war es die vorherrschende Energieform. Jedoch wurde diese schnell nachwachsende Ressource – der Wald – bereits im Mittelalter übernutzt, sodass die Waldfläche in Mitteleuropa damals deutlich kleiner war, als sie es heutzutage (wieder) ist. Gründe waren – neben einer sehr ineffektiven Verbrennung des Holzes – auch viele andere Formen der Übernutzung des Holzes.
Heutige sinnvolle Wärmeerzeuger auf Basis von Holz gehen weit effektiver mit der vom Holz freisetzbaren Energie um. Die Anlagen sind auch in der Lage – ähnlich wie bei Gas-Brennwertgeräten – die Kondensationswärme des bei der Verbrennung des Holzes entstehenden Wasserdampfes zu nutzen. Damit wird bei gut geplanten und eingestellten Anlagen nahezu der gesamte Energiewert des Holzes genutzt. Der in Thüringen zu verzeichnende jährliche Holzneuwuchs war jahrerlang deutlich höher als die Menge Holz, die dem Wald entnommen wurde. Aktuell ist dieser Nettozuwachs an Holz durch die Waldschäden nahezu null. Umso wichtiger ist es, dass mit der Ressource Holz verantwortlich umgegangen wird. Eine Holzheizung sollte nur dann zum Einsatz kommen, wenn mindestens eine der folgenden Kriterien erfüllt wird:
- das Gebäude lässt sich auf Grund seiner Eigenschaften nicht umfassend dämmen bzw. energetisch verbessern; in der Regel ist dann eine Beheizung mit niedrigen Vorlauf - oder Heiztemperaturen moderner Alternativen uneffektiv oder nicht möglich (Denkmale / Stuckfassaden usw.).
- es handelt sich um ein kleines oder selten warm genutztes Gebäude, bei dem sich eine aufwändige Heiztechnik nicht lohnt. Beispielsweise wäre für die wenigen heizenden Nutzungsstunden eines Wochenendhauses der Aufwand viel zu hoch.
- Holz ist in unmittelbarer Nähe gut verfügbar, dann überwiegen die ökologischen Vorteile der direkten Nutzbarkeit.
Alle Holzheizungen, die einen Wasserkreislauf zum Heizen erwärmen, lassen sich auch gut mit einer Solarthermieanlage kombinieren. Wiederum kann eine Wärmepumpe auch mit einer Holzheizung kombiniert werden, um im tiefwinterlichen Heizbetrieb die Wärme effektiv zu erzeugen. Der Aufwand für die zweifache Technik muss aber planerisch sorgfältig betrachtet werden.