Über lange Zeit wurden Öfen mit Kohle, Holz oder auch anderen, zumeist fossilen Stoffen betrieben. Das erzeugte durch die Bauart der Öfen eine hohe Wärmestrahlung. Nachteil war neben dem hohen Brennstoffverbrauch insbesondere die Notwendigkeit in nahezu jeden Raum einen Ofen zu bedienen. Daher entwickelte sich die Technik zu der deutlich bequemeren Zentralheizung mit einem Ofen/Wärmequelle die über Wasserleitungen die Wärme zu den Heizkörpern in die einzelnen Räume bringt. Gegenüber einem Ofen funktionieren Heizkörper aber hauptsächlich dadurch, dass die vorbeistreichende Luft des Raumes erwärmt wird. Der Strahlungsanteil ist deutlich geringer. Durch die Erwärmung der Luft wird diese stärker bewegt (Konvektion) und es können auch ungünstige Zugerscheinungen entstehen. Gibt es Bereiche der Außenwand, die auch innen kühler sind (Wärmebrücken, schlechte Dämmung) kann dort Feuchtigkeit aus der warmen Luft kondensieren und es besteht eine höhere Gefahr für Schimmelbildung.
Die menschliche Wärmewahrnehmung ist sehr differenziert. So bewirkt eine durch Heizkörper gut erwärmte Luft, die auf Haut trifft und in die Lungen gelangt, eine erhöhte Transpiration (Verdunstung) der Haut. Es muss dann mehr geheizt werden, um die dadurch verursachte Abkühlung der Haut wieder auszugleichen. Auch bei Fußbodenheizungen ist der Effekt von warmen Füße auf den Menschen ähnlich. Fußbodenheizungen wirbeln zudem relativ viel Staub auf.
Strahlungsheizungen an Wand und Decke bilden dagegen den natürlichen Verlauf der Wärmestrahlung durch die Sonne nach, der Mensch wird von der Seite oder oben erwärmt. Die Luft selbst und der Boden (also die Füße) bleiben dabei kühler, der Mensch transpiriert weniger und kann so auch bei geringerer Umgebungstemperatur sich wohl fühlen. Untersuchungen ergaben, dass dadurch die Raumtemperatur bis zu 3°C niedriger liegen kann und man sich trotzdem warm fühlt. Bedenkt man, dass eine Verringerung der Raumtemperatur um 1°C bis zu 6% Energie sparen kann, liegt der Vorteil klar auf der Hand. Zudem bewirken Wandheizungssysteme eine bessere Trocknung der Außenwände, was deren Dämmwert real verbessert. Es wird also weniger Energie nach Außen abgegeben. Ähnlich einer Wandheizung funktionieren auch Deckenheizungssystem, die sich im Sommer auch gut zum Kühlen eignen.
Wand- und Deckenheizungssysteme sind aufwändiger, insbesondere bei einem Wechsel von Heizkörpersystemen. Langfristig sind sie aber deutlich effizienter und wohngesünder. Von verschiedenen Herstellern gibt es Systeme, die Bauteile günstig aus der Fußbodenheizung für die Wand adaptieren. Bei modernen Heizungen mit niedrigen Vorlauftemperaturen ist der weitere Heizungsaufbau insgesamt nahezu identisch. Bei historischen Gebäuden, wo beispielsweise Stuck auf der Wand oder Decke erhalten werden soll, kann auch eine sogenannte Randleistenheizung eingesetzt werden. Dies erwärmt durch einen kleinen Heizkörper in der Fußleiste die Wand und stellt so ein Kompromiss aus Heizkörper und Wandheizung dar.