Lehmfußböden haben eine lange Tradition und finden sich bereits bei den ersten prähistorischen Siedlungen. Die Erbauer hatten damals schon entdeckt, dass mit dem einfach verfügbaren Baumaterial Lehm sich ein dauerhafter Fußboden ausbilden lässt. Er reguliert sehr gut Feuchtigkeit und trägt viel zu einem guten Raumklima bei.
Als schwere Schallschutzschüttung in den Zwischenräumen einer Holzbalkendecke, bzw. zwischen Lagerhölzern auf einer solchen Decke, lässt sich Lehm gut verwenden. Darauf achten, dass dieser trocken eingebaut und ein Rieselschutz untergelegt wird. Restfeuchten ablüften lassen, bevor die Lehmdeckenschüttung abgedeckt wird.
Mit Lehmmörtel lassen sich Fußbodenplatten aus Ziegeln oder Naturstein im Dickbett ( ab 1 cm) verlegen. Das ist mit oder ohne Fugen möglich. Die Fugen müssen durch eine Behandlung mit Naturharz-Fußbodenhartöl stabilisiert werden.
Fußböden können auch aus erdfeuchtem Stampflehm hergestellt werden, wenn diese nicht gedämmt sein müssen. Dabei werden mindestens zwei Lagen zu einer 8 bis 10 cm dicken Schicht verdichtet. In die obere Lage wird ein Naturfasergewebe (Geogitter) eingearbeitet, die Oberfläche wird geglättet. Mit einer Carnaubawachsemulsion oder Naturharz-Fußbodenhartöl wird der Stampflehmfußboden gegen Feuchte und Verschmutzung geschützt. Bei richtiger Ausführung sind diese Böden sehr langlebig.
Für gedämmte Fußböden eigenen sich Lehmestriche. Diese werden zweilagig aus einem Putzlehmmörtel hergestellt, wobei in die obere Lage wiederum ein Außenputzgewebe einzuarbeiten ist. Der Unterputz sollte aus einem Strohlehmunterputz bestehen. Die Oberfläche wird geglättet oder fein gefilzt. Ebenfalls mit Carnaubawachsemulsion oder Naturharz-Fußbodenhartöl wird der Lehmestrich gegen Feuchte und Verschmutzung geschützt. Diese Estriche eignen sich aufgrund ihrer geringen Schichtdicke (ca. 2,5 cm) auch gut zur Fußbodensanierung; auch auf altem Dielenbelag. Dieser muss zuvor stabil mit der Unterkonstruktion verschraubt sein. Im stark frequentierten öffentlichen Bereich ist die Haltbarkeit der Lehmestriche begrenzt und daher nicht anzuraten.