Jahrzehntelang wurden und werden mit der Kanalisation unsere Abfallstoffe mit viel Wasser weggeschwemmt, wertvolle Inhaltsstoffe, wie Phosphor und andere düngende Mineralien werden in die Gewässer gespült, wo sie die Wasserqualität vermindern und als Rohstoff verloren sind. Das Abwassersystem stellte für die hygienischen Notstände der wachsenden Städte im 19./20. Jahrhundert eine einfache umzusetzende Lösung dar, ist aber bei Weitem keine nachhaltige Lösung. Wasserlose Toiletten sind in den letzten Jahren technisch konsequent weiterentwickelt worden und stellen heute eine sehr hygienische Möglichkeit dar. Hintergrund der wasserlosen Technik ist, dass menschliche Exkremente (Fäzes und Urin) nicht verdünnt in einen Abwassermix gegeben, sondern aufbereitet werden. Eine moderne Trockentoilette besitzt eine Ventilation, die Luft wird durch die Toilette in ein Abluftrohr absaugt und so Gerüche im WC besser verhindert. Urin und Fäzes (feste Ausscheidung) werden getrennt gesammelt. Dadurch wird das Faulen verhindert. Die Fäzes werden in der Regel mit Zuschlagsstoffen wie Streu oder Sägespäne versetzt und trocknen so schnell. Dadurch kompostieren sie mit weit geringerer Geruchsbelästigung. Nach einer gewissen Zeit können diese ohne Probleme auf einem Komposter entsorgt werden. Der separat gesammelte Urin kann mit Wasser im Verhältnis 1 zu 10 verdünnt werden und ist dann im Garten oder Grünanlagen ohne Geruchsbelästigung zu verregnen. Eine moderne Trocken- oder Separationstoilette ist ein ausgereiftes hygienisches Bauteil, vor allem in den skandinavischen Ländern wurde die Technik für viele, nicht an ein Abwassernetz anschließbare Landhäuser, immer weiterentwickelt.